armutszeugnisse.de
Quelle: www.armutszeugnisse.de/ueberuns/040422nordberliner.htm |
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Studenten zeigen Arbeitsergebnisse im Internet„Armutszeugnisse“ aus dem WeddingWEDDING. „Armutszeugnisse“ ist der Titel einer Internet-Webseite, auf der Studenten der Alice-Salomon-Fachhochschule für Sozialarbeit die Arbeitsergebnisse eines Seminars öffentlich machen. Der Altbezirk Wedding nimmt dabei eine herausragende Stellung ein. Am Nettelbeckplatz und am Leopoldplatz übten sich die angehenden Sozialarbeiter in teilnehmender Beobachtung und führten Interviews durch. „Die Ergebnisse der studentischen Arbeit konnten wir mit Hilfe einer professionell gestalteten Website öffentlich machen“, freut sich Dozentin Susanne Gerull, die das zweisemestrige Seminar leitete. Es gelang ihr, dafür einen Sponsor zu finden, der die Gestaltung kostenlos übernahm. „Noch vor der offiziellen Präsentation gab es eine ganze Reihe von Rückmeldungen zu der Internetseite“, so Gerull. Sie soll kein abschließender Beitrag zum Thema Armut sein, sondern eine Anregung für alle, sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Die jetzige Version soll ständig überarbeitet und aktualisiert werden. Sie ist dabei auch offen für weitere „Armutszeugnisse“ und Stellungnahmen von Betroffenen. „Für die Studierenden hat sich im Laufe des Seminars das Bild der Armut deutlich geändert“, berichtet Gerull. „Am Anfang hatten sie ganz viel Elend erwartet.“ An den Treffpunkten von Armen und Obdachlosen ging es dann freundlicher und friedlicher zu, als sie gedacht hatten. Das wird an den Beschreibungen und Interviews vom Leopoldplatz und vom Nettelbeckplatz deutlich. So wird zum Beispiel registriert, dass eine Gruppe von Alkohol konsumierenden Menschen auf den Stufen der Alten Nazarethkirche am Leopoldplatz nicht wie erwartet vom restlichen Treiben auf dem Marktplatz abgesondert ist. Vielmehr nehmen sie stark an dem sonstigen Geschehen teil, haben offenbar enge soziale Beziehungen sowohl untereinander als auch zu anderen Personen in der Nachbarschaft. „Klischees einer zurückgezogenen einsamen Haltung der Betroffenen haben sich relativiert“, resümieren die Studentinnen. Unter der Internet-Adresse www.armutszeugnisse.de sind die Seminararbeiten der angehenden Sozialarbeiter öffentlich zugänglich. Neben den Beschreibungen von Leopold- und Nettelbeckplatz sind dort zum Beispiel Interviews mit einem Straßenzeitungs-Verkäufer, mit einer alleinerziehenden Mutter, einer Prostituierten oder einer verarmten Malerin zu lesen. In den Gesprächen berichten die Betroffenen, wie sie in diese Situation geraten sind oder welche Schritte sie unternehmen, um aus ihrer Lage auszubrechen. net Quellewww.nord-berliner.de, 22. April 2004 |
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